Auszüge aus Interview
„Deutschland war für mich interessant, weil ich Fußballer kannte, zum Beispiel Lothar Matthäus. Die deutsche Bundesliga war sehr präsent. Fußball verbindet alle Völker. In meinem Zimmer hatte ich ein Bild der deutschen Fußballnationalmannschaft. Andere Jungen haben sich zum Beispiel für Italien interessiert. Im Sudan gibt es auch eine Fußballliga, aber ich war an internationalem Fußball interessiert.“
„Zuerst hat mich Bayern München fasziniert. Egal, wo wir hinziehen, wir schauen immer, welche Mannschaft hat die Stadt, und da gehen wir hin (z. B. Eintracht Frankfurt). Das war meine erste Stadt in Deutschland, und ich bin dort 10 Jahre geblieben. Mittlerweile schlägt mein Herz auch für Leipzig.“
„Für uns war es wichtig, dass die Kinder arabisch, ihre Herkunftssprache, lernen und dass die Kinder auch regelmäßig in die Heimat fliegen und dass man sie kulturell dort bindet. Doppelte Staatsbürgerschaft ist uns nicht so wichtig. Zu Hause sprechen wir arabisch, ausschließlich. Wir kochen auch afrikanisch, und Religion spielt auch eine große Rolle. Ich achte auf muslimische Gebete und Verhalten.“
„Wenn man hier etwas geschafft hat, hat man Ambitionen in die Heimat zurückzukehren und etwas aufzubauen. Es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass ich später einmal in die Heimat zurückkehre. […] Mein Beitrag ist: ich habe Geschäfte im Sudan und schaffe Beschäftigung. Dort können viele Leute arbeiten. Ich möchte etwas zurückgeben.“
„Typisch afrikanisch? Kinder! - Meine Familie ist der Kern meines Lebens. In unserem Land sagt man: Wo ein Kind satt wird, werden auch zwei Kinder satt, und wo zwei Kinder satt werden, werden auch drei Kinder satt … Ich glaube nicht, dass man durch Kinder ärmer wird. Wir kennen das nicht anders.“
„Es ist im Moment sehr unruhig im Sudan: Es ist ein Machtkampf. Jede Partei wird von einem anderen Land unterstützt. Es geht um viel: Gold und Agrarflächen. Krieg ist mittlerweile immer global. Mittlerweile ist auch meine Familie betroffen. Sie müssen an einen sicheren Ort ziehen. […] Mein Zukunftswunsch ist Frieden. Ich kann im Moment nicht in den Sudan reisen. Die Infrastruktur ist kaputt. Das bedrückt mich sehr.“