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Abdi

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Abdi Msto

Syrien

2015

Auszüge aus dem Interview

„Als ich deutsche Polizei getroffen habe, Lächeln und Essen bekommen hatte: ich persönlich hatte ein Gefühl, als wäre ich noch einmal geboren.“

„Wir sind mit einem kleinen Bus von Budapest nach Passau gebracht wurden. Wir waren sehr viele Leute in diesem kleinen Bus, alle übereinander. In Passau haben sie gesagt, du kannst jetzt zur Polizei gehen, dann nehmen sie euch auf. […] Von dort haben wir ein Zugticket bekommen und wir sollten nach Chemnitz fahren. Um Mitternacht sind wir in Chemnitz gelandet. Danach sind wir zu diesem riesengroßen Heim gekommen. Aber die hatten keinen Platz. Es war voll. Sie haben dort kleine Zelte gehabt. Sie haben gesagt, verbringt eure Nacht dort, dann werdet ihr noch einmal geteilt. Ihr müsst noch anderswo hin. […] Am Morgen kam der Leiter der Einrichtung und hat gesagt, ihr müsst nach Heidenau. Eure Namen stehen nicht bei uns; wir haben keinen Platz. Ich wusste nicht, wo Chemnitz ist, und wo Heidenau ist. Es war mir völlig egal. Ich wünschte mir nur Ruhe und einen Platz zum Schlafen. Ich wusste auch gar nicht, dass wir in Sachsen sind und dass es etwas anderes ist als Bayern.“

„Am Morgen dann kamen Busse, und wir sollten nach Heidenau. Chemnitz war zwar ein großes Heim, aber jeder hat sein Zimmer. Als wir in Heidenau angekommen sind, habe ich gesehen, das sieht nicht wie ein Heim aus. Es war eine riesengroße Halle. Viele Betten, nebeneinander, laute Geräusche. Es waren zwei Etagen, es war voll. Alle Nationalitäten, von überall aus der Welt. Sanitäre Einrichtungen waren eine Katastrophe.“

„Es war wie ein Knast. Wir hatten nicht den Mut gehabt, aus diesem Heim rauszugehen, spazieren oder etwas entdecken. Wir hatten Angst rauszugehen, dass wir noch einmal angegriffen werden. Alle waren drin, keiner wollte raus. Es war sehr laut. Es gab auch viel Streit. Wir waren ohne Vertrauen anderen gegenüber, auch innerhalb des Heims. Alle waren unter Stress und unter Druck. Dann kamen Politiker und haben mit uns gesprochen.“

„Für uns war es so, wo wir bisher gewohnt haben, haben uns alle anderen Länder immer mit Waffen empfangen. Wir haben hier auch Demonstrationen gesehen. Dolmetscher im Camp haben uns das erzählt. Die haben uns erzählt, das sind Leute, die keine Flüchtlinge in diesem Land mögen.“

„Nach vier Monaten sind wir dann nach Dresden in eine Wohnung umgezogen. Als ich das Zimmer gesehen hatte, war es wie ein Schloss für mich: Betten und vier Wände.“

Fotos: David Nuglisch

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