
Agnieszka Heinrich
Polen
2004
Auszüge aus Interview
„Ein besonderes Erlebnis für mich war, als eine Frau [aus einem Integrationskurs] sagte, sie beneidet deutsche Frauen und Mädchen, dass sie zur Schule gehen dürfen.“
„Heimat ist dort, wo Familie und Arbeit sind. Leiblich und seelisch bin ich hier in Pirna. Ich fühle mich hier wohl und möchte auch hier bleiben.“
„Religion ist schon wichtig. Wir leben den katholischen Glauben, zum Beispiel an Feiertagen. An Weihnachten gibt es bestimmte Rituale in der Familie, vor dem Abendessen beten wir gemeinsam und teilen eine Oblate, die den Christus symbolisiert. Für Verwandte in Polen senden wir eine angebrochene Oblate zusammen mit der Weihnachtskarte per Post.“
„Die meisten Migranten ziehen in die Stadt. Hier finden sie Infrastruktur, Schulen, Kindergärten, Arbeitsmarkt und Anschluss an Menschen aus der Heimat. Man braucht kein Auto, man kommt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Ziel. Ämter, Schulen, Geschäfte sind leicht erreichbar. Das ist auf dem Land schwieriger.“